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Berlin

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Sunday, September 11, 2005   8:33 PM

U-Bahnhof Oranienplatz

Heute ist mal wieder so ein "Langer Tag des Öffentlichkeitscheuen Denkmals" oder so, jedenfalls eine gute Gelegenheit für geschichtsbegeisterte Berliner, sich in irgendwelche dunkle Löcher hineinzuzwängen, die sonst nur flatterhaften und / oder kriechenden Wesen der Unterwelt / der Nacht vorbehalten sind.

Heute dran war der U-Bahnhof Oranienplatz. Diesen wird man in der aktuellen Netzspinne vergeblich suchen, denn er gehört zu einer langen Tradition des Berliner U-Bahn-Baus, nämlich die Konstruktion von Bahnhöfen und Tunnelabschnitten, die anschliessend nie benutzt werden, weil z.B. ein Weltkrieg dazwischen kam und die Planung an die neuen wirtschaftlichen und städtebaulichen Gegebenheiten angepasst wurde.

Falls Sie auf der Suche nach einem realexistierenden unterirdischen Bahnhof in Berlin über eine Suchmaschine auf diese Seite gelandet sind - wahrscheinlich wollten Sie den U-Bahnhof Oranienburger Tor oder den S-Bahnhof Oranienburger Straße).

Im Falle dieses Bahnhofes entstand die Linie (die derzeitige U8) vor und teils während des Ersten Weltkriegs im Rohbau, konnte aber wegen der wirtschaftlichen Lage nicht fertiggestellt werden. Bei einem erneuten Durchlauf Anfang der 20er Jahre wurde die Linienführung angepasst, um die damals belebte Einkaufsgegend um den Moritzplatz besser zu erschliessen; hierzu sollten auch Geldmitteln des Wertheim-Konzerns beigetragen haben.

U-Bahnhof Oranienplatz, Berlin (U-Bhf Oranienplatz)

Der Bahnhof selber ist nicht besonders spektakulär: ein viereckiger Hohlraum unterhalb der Dresdener Straße nördlich des Oranienplatzes. An die gedachte Funktion als Bahnhof erinnern lediglich einige Stützpfeiler in der für die U8 typischen Bahnsteigmittellage.


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